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Sind Ausländer krimineller als Deutsche?

Inhaltsverzeichnis:

Im Rahmen der sogenannten Flüchtlingskrise kommt es immer wieder zu Diskussionen darüber, wie "gefährlich" die vielen Flüchtlinge denn nun wirklich sind. Ist die Ausländerkriminalität aktuell tatsächlich eine Gefahr? Sind Ausländer in Deutschland krimineller als Deutsche? Benötigen Sie gerade jetzt eine Alarmanlage, wo doch so viele Ausländer nach Deutschland gekommen sind?

Dazu erst einmal eine kurze Definition: Ausländerkriminalität bezeichnet Straftaten, die in Deutschland von Ausländern verübt werden, wobei ein Ausländer eine ausschließlich nicht-deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Personen mit Migrationshintergrund zählen also nicht dazu, da diese einen deutschen Pass besitzen.

Die Allgemeinheit scheint sich einig zu sein, dass der Großteil von Straftaten in Deutschland von Ausländern verübt wird. Ist das aber korrekt?

Oft wird als Beleg hierfür die jährliche, polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) angeführt. Worum geht es aber in dieser Statistik? Die PKS erfasst alle Straftaten, die bei der Polizei ANGEZEIGT werden. Ob die angezeigte Person nun aber wirklich der Straftäter war, oder verurteilt wurde spielt überhaupt keine Rolle! Das bedeutet, auch ein vermeintlicher Täter, welcher aber vom Gericht freigesprochen wird, taucht mit der vermeintlich begangenen Straftat trotzdem in der Statistik auf! Hier findet als eine Verzerrung statt, falls man denkt die PKS würde die Realität der Straftaten abbilden.

Betrachten wir nun aber trotzdem einmal, welche Zahlen in der Statistik zu finden sind.

1. Alarmierende Zahlen oder doch nicht?

Im Jahr 2015 hielten sich ca. 9 Millionen Ausländer in Deutschland auf. Das sind bei 81 Millionen Einwohnern 11% Ausländeranteil und 89% Deutsche.
Wären die Verteilung der Tatverdächtigen nun dementsprechend, sollte man von 11% tatverdächtigen Ausländern und 89% tatverdächtigen Deutschen ausgehen.

In der polizeilichen Statistik 2015 sind aber immerhin 27,6% Prozent der Tatverdächtigen Ausländer und damit 72,4% Deutsche. (Straftaten, welche nur von Ausländern begangen werden können, also z.B. Aufenthaltsverstöße sind hier schon herausgerechnet). Also ca. gibt es 2,5 mal mehr tatverdächtige Ausländer als "erwartet".

Im Vorjahr waren es übrigens noch 24,3% ... also ist hier auch ein steigender Trend zu beobachten. Stimmt es also doch, dass Ausländer krimineller sind als Deutsche? 
Folgende 5 Punkte muss man auf jeden Fall beachten, bevor man solch einen Schluss ziehen will.

1.1. 1. Anzeigeverhalten

Studien belegen, dass das die Bevölkerung Ausländern gegenüber wesentlich misstrauischer ist als gegen Deutsche. Daher werden Ausländer wesentlich häufiger angezeigt und tauchen damit als Tatverdächtige auch schneller in der Statistik auf.

1.2. 2. Tatverdachtseffekt

Polizeibeamte kennen die Daten der PKS - damit also auch die Angaben zur überproportional vertretenen  Zahl der Ausländer als Tatverdächtige. Genau das bewirkt nun aber, dass Ausländer in verdächtigen Situationen viel eher von der Polizei kontrolliert werden als Deutsche. Und so tauchen die Betroffenen wiederum schneller in der PKS auf. Ein Zirkelschluss, welcher die Daten verzerren kann.

1.3. 3. Sozialer Status

Ob Deutscher oder Ausländer, in einkommensschwachen und schwierigen sozialen Verhältnissen ist immer eine verstärkte Neigung zur Kriminalität vorhanden. Nun leben aber im Verhältnis gesehen viele Ausländer in gerade solch schwierigen Situationen und sind schlecht integriert. Somit resultiert höhere Kriminalität nicht aus dem Frage "Ausländer - ja oder nein", sonder "Sozialer Brennpunkt - ja oder nein"

1.4. 4. Alters- und Persönlichkeitsstruktur

Der Hauptteil der in Deutschland lebenden Ausländer sind jung, männlich und wohnen in größeren Städten. Genau diese Eigenschaften werden aber Allgemein mit einer höheren Straftatswahrscheinlichkeit assoziiert.

1.5. 5. Reisende

In der PKS werden übrigens auch Personen erfasst die sich nur vorübergehend in Deutschland aufhalten, z.B. Touristen und Geschäftsreisende, aber auch Personen deren Aufenthalt gesetzlich gar nicht geregelt ist oder die nur zu kriminellen Zwecken einreisen. (Drogenhandel, Prostitution, Menschenhandel, organisierte Kriminalität). Ausländer die nicht in Deutschland wohnen verzerren also auch die Daten und sorgen für eine Überrepräsentierung in der Statistik.

1.6. Was bedeutet das alles?

Insgesamt wird es wohl dennoch korrekt sein, dass der Anteil ausländischer Straftäter prozentual gesehen etwas größer ist, was jedoch aufgrund der genannten Punkte nicht zu sehr überraschen sollte. Nicht primär die Nationalität, sondern eher andere Faktoren sorgen für den größeren Ausländeranteil bei Strafverdächtigen. Nochmals zu erwähnen sind hier die gleichen Faktoren, welche auch bei deutschen Straftätern ausschlaggebend sind (Armut, schwierige soziale Verhältnisse). Hinzu kommt die Problematik von mangelnder Integration, Sprachbarriere und geringer Chancen bei der Arbeitssuche. Dadurch entsteht dann das Märchen vom "kriminelle Ausländer". Man sollte also nicht einfach so jede Ansicht übernehmen, sondern genau prüfen, wie die Faktenlage ist.

 

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