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Fenstersicherungen – so schützen Sie Fenster vor Einbrechern

Inhaltsverzeichnis:

Jedes Sicherheitskonzept ist nur so stark wie das sprichwörtliche schwächste Glied in der Kette. Das sind nicht selten die Fenster. Daher ist es neben Haustür, Schloss oder Videoüberwachung absolut wichtig, auch den Fenstern eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Ein effektiver Einbruchsschutz beginnt hier mit einer einfachen Verhaltensregel:

Angekippte Fenster und Terrassentüren sind geradezu eine Einladung für Diebe! Halten Sie deshalb unbedingt die Fenster geschlossen, wenn Sie nicht zu Hause sind oder wenn Sie schlafen!

Die Fenster spielen beim Großteil der Einbrüche eine Rolle: Drei Viertel aller Einbrüche finden über die Fenster statt! Bei vielen Fenstern ist es extrem einfach, mit einem Schraubenzieher oder sogar ganz ohne Hilfsmittel ins Haus zu gelangen. Das glauben Sie nicht? Dann schauen Sie sich einmal folgendes Video an:

Bild hqdefault

Innerhalb von wenigen Sekunden zeigt dort ein Einbruchprüfer, wie leicht sich ungesicherte Fenster aufbrechen lassen. Das sollte jeden überzeugen, dass die Sicherheit der eigenen vier Wände nicht automatisch gegeben ist. Es macht deshalb auf jeden Fall Sinn, die eigenen Fenster überprüfen zu lassen. Wie leicht kann man hier eindringen? Und welche Produkte eignen sich für besseren Schutz?

Um ein Fenster vor Einbruch zu schützen, sind drei Sicherungspunkte pro Fenster optimal. Der Gelegenheitstäter hat dann, wie im Video zu sehen, keine Chance, das Fenster aufzubrechen. Der Fachmann empfiehlt bei großen Fensterfronten eine Sicherung pro laufendem Meter.

Generell gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihre Fenster zu schützen:

  1. Wenn Sie ohnehin die Fenster austauschen lassen wollen, dann achten Sie gleich beim Kauf auf einbruchsichere Fenster.

  2. Zum Nachrüsten gibt es zusätzliche Schlösser, Teleskopstangen und andere Sicherungsmaßnahmen.

  3. Um einen Einbruchsversuch schnell wahrzunehmen, können Sie auf Glasbruch- oder Magnetkontaktsensoren setzen.

1. Einbruchsichere Fenster – Widerstandsklassen und mehr

Wie gut ein Fenster gegen Einbruch geschützt ist, wird in der sogenannten Widerstandsklasse festgelegt. Abgekürzt wird diese mit der Abkürzung RC für den englischen Begriff resistance class. Auf die einzelnen Widerstandsklassen gehen wir gleich noch genauer ein. Generell gilt: Je höher die Widerstandsklasse ist, umso sicherer ist das Fenster.

Bei einbruchsicheren Fenstern sind alle einzelnen Bestandteile geprüft: Beschläge, Zargen, Glas und Griffe müssen für eine gewisse Zeit dem Einbruchsversuch standhalten.

Damit das Fenster nicht einfach mit einem Stein oder einem anderen Werkzeug eingeschlagen werden kann, ist die Bruchfestigkeit wichtig. Diese erkennen Sie an der Abkürzung P1A bis P5A. Auch hier gilt: Je höher die Nummer ist, umso sicherer ist das Glas. Bei einbruchsicheren Scheiben wird der Widerstand von Fensterglas gegen Steinwürfe geprüft. Dazu wird das Glas waagrecht eingespannt. Dann lässt man eine Stahlkugel von etwa vier Kilogramm Gewicht aus verschiedenen Höhen auf die Verglasung fallen. Wenn das Glas hält, bekommt es folgende Klassen zugewiesen:

  • P1A: Fallhöhe der Kugel 1,50 m

  • P2A: Fallhöhe 3 m

  • P3A: Fallhöhe 6 m

  • P4A Fallhöhe 9 m

  • P5A Fallhöhe 9 m (dreimal)

Dieses kurze Video zeigt, wie sicher P5A-Glas ist:

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Sie sehen: Das Glas splittert zwar und wird beschädigt, aber es gelingt trotz vielfacher Versuche mit der schweren Stahlkugel nicht, das Fenster zu durchbrechen. Dieses Fenster hält also massiver Gewaltanwendung stand.

Übrigens: Einbruchsicheres Glas sollte man nicht verwechseln mit kugelsicherem Glas! Dafür gibt es die eigenen Bezeichnungen BR1 bis BR7.

2. RC-2: der sichere Standard für Fenster

Es gibt insgesamt sieben verschiedene Widerstandsklassen für Fenster:

  • Die Klassen RC 1 N, RC 2 N, RC 2 und RC 3 sind primär für den privaten Bereich gedacht.

  • Die Widerstandsklassen RC 4, RC 5 und RC 6 werden eher im gewerblichen Bereich oder bei besonders gefährdeten Objekten eingesetzt.

Für den privaten Bereich – also für Wohnungen oder Privathäuser – ist die Klasse RC-2 laut Polizei der sichere Standard. Diese Fenster sind üblicherweise mit folgenden Sicherheitsmerkmalen ausgestattet:

  • Pilzkopfverriegelungen (spezielle Beschlagsysteme, die das Aufhebeln der Fenster deutlich erschweren)

  • einbruchhemmende Verglasung mit P4A-Glas

  • meist abschließbare Fenstergriffe

Ein Fenster der Widerstandsklasse RC-2 muss einem Gelegenheitstäter mit Schraubendreher oder ähnlichen einfachen Werkzeugen für drei Minuten standhalten. Das klingt wenig? Dann denken sie noch einmal an die wenigen Sekunden aus dem ersten Video! Die meisten Einbrecher geben sehr schnell auf, wenn sie auf Widerstand stoßen.

Möchten Sie es trotzdem noch eine Stufe sicherer haben, dann nutzen Sie die Sicherheitsklasse RC 3. Diese ist dann mit P5A-Verglasung ausgestattet, also noch schwerer zu durchbrechen.

2.1. Günstigere Alternative: RC-2-N-Fenster

Das Glas macht einen großen Teil des Fensterpreises aus, besonders dann, wenn Einbruchschutz und Wärmedämmung kombiniert werden.

Die meisten Einbrecher versuchen aber gar nicht, das Glas zu zerbrechen. Sie nutzen eher Schwachstellen am Rahmen. Daher ist es möglich, auf das teurere einbruchsichere Glas zu verzichten und die Widerstandsklasse RC-2-N zu nutzen. Bei dieser günstigeren Alternative wird Standardglas verwendet. Ansonsten gelten die gleichen Sicherheitsmerkmale wie bei RC-2.

Hier sehen Sie, wie ein Sicherheitstest der Klasse RC-2-N durchgeführt wird:

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Weitere Infos unter: https://www.fensterversand.com/rc2-fenster.php

2.2. Für obere Geschosse: RC-1-N-Fenster

Fenster mit der Widerstandsklasse RC 1 N stellen immerhin einen Grundschutz gegen Einbruchsversuche dar. Sie sollten nur dort eingesetzt werden, wo kein direkter Zugang möglich ist. Sie können sie also in oberen Stockwerken verwenden, wenn der Einbrecher das Fenster nur mit einer Aufstiegshilfe (Leiter, Mülltonne etc.) erreichen könnte und es keine Standfläche gibt.

Hier sehen Sie, wie ein Sicherheitstest der Klasse RC-1-N durchgeführt wird:

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Bitte beachten: Für leicht erreichbare Fenster und Türen im Erdgeschoss ist diese Widerstandsklasse nicht ausreichend!

Welche Widerstandsklasse ist nun die richtige für Sie? Fragen Sie Ihre Fachfirma oder eine polizeiliche Beratungsstelle! Dort bekommen Sie konkrete Tipps für Ihre individuelle Situation.

2.3. Was ist mit ungeprüften Fenstern?

Wenn Sie ungeprüfte Fenster einbauen möchten, die trotzdem dem RC-2-Standard entsprechen, dann sollten Sie auf folgende Merkmale achten:

  • nach DIN 18104 Teil 2 geprüfte / zertifizierte Pilzkopfzapfen-Beschläge

  • abschließbarer 100-Nm-Fenstergriff (= Klasse FG-S-1) gemäß DIN 18267

  • einbruchhemmendes Glas der Klasse P4A nach DIN EN 356

Ungeprüfte Fenster mit RC-2-N-Standard sollten die beiden ersten Punkte ebenfalls erfüllen.

Beachten Sie aber bitte, dass ungeprüfte Fenster keine Garantie der genormten Einbruchsicherheit bieten.

3. Fenstersicherungen einbauen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihre Fenster einbruchsicherer zu machen, ohne sie gleich austauschen zu müssen. Einige davon stellen wir Ihnen nun vor.

Fenstersicherheit Sensoren anbringen

3.1. Abschließbare Fenstergriffe

Fenster-Zusatzschlösser bieten durch eine zusätzliche Verkrallung in den Rahmen einen äußerst hohen Schutz. Im verschlossenen Zustand schiebt sich ein massiver Schwenkriegel in einen auf dem Fensterrahmen befestigten Schließkasten. Je nach System ist noch ein weiterer integrierter Sperrbügel vorhanden, der für Schutz sorgt, wenn das Fenster gekippt ist. Kurz gesagt: Ein abschließbarer Fenstergriff bietet deutlich mehr Sicherheit.

Mit ein wenig Geschick können Sie alte, nicht abschließbare Fenstergriffe selbst auswechseln. Wie das funktioniert, sehen Sie in diesem Video:

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Wenn Sie solche Griffe mit Schlüssel suchen, können Sie zum Beispiel auf diese Modelle zurückgreifen:

3.2. Teleskopstangen für Fenster und Glastüren

Mit einer innen montierten Stange lassen sich Fenster sehr einfach komplett blockieren. Stellen Sie sich die Funktion so wie bei einem Riegel hinter der Tür vor. Hierfür gibt es ausziehbare Teleskopstangen zu kaufen, die von innen angebracht werden.

Das Ganze kann in etwa so aussehen:

Diese Art der Sicherung ist ideal für Mietwohnungen. Die Teleskopstangen werden nämlich nicht am Fenster selbst angebracht, sondern klemmen in der Mauerlaibung. Damit wird das Fenster nicht angebohrt oder beschädigt. Will man das Fenster öffnen, entriegelt man das Rohr einfach. Anschließend kann es dann herausgenommen werden.

Hier finden Sie Beispiele für Teleskopstangen zur Einbruchsicherung:

3.3. Pilzkopfverriegelungen nachrüsten

Manche Hersteller bieten Pilzkopfverriegelungen an, mit denen Sie Ihre Fenster nachrüsten können. Es handelt sich dabei um ein Sicherheitsschließblech und ein Verriegelungselement, dessen Form an einen Pilzkopf erinnert. Die beiden Teile greifen bei geschlossenem Fenster fest ineinander, sodass sich das Fenster nicht mehr so leicht aufhebeln lässt. Für den Austausch werden einfach die vorhandenen Beschläge im Fensterflügel entnommen und die neuen Pilzkopfverriegelungen eingebaut.

Lassen Sie sich beraten, ob diese Art der Nachrüstung für Sie geeignet ist. Unter Umständen kann es sich lohnen, gleich in bessere Fenster zu investieren. Siehe auch: https://pilzkopf-verriegelung.de/

3.4. Sind Rollläden ein wirksamer Schutz vor Einbrechern?

Viele Menschen fühlen sich vor Einbruch geschützt, wenn sie die Rollläden herunterlassen. Dieses Gefühl trügt jedoch: Standardrollläden weisen keinen Einbruchschutz auf, sondern sind erst einmal als Schutz vor der Sonne und zum Verdunkeln gedacht. Ein potenzieller Einbrecher kann sie ohne größere Probleme von außen hochschieben.

Wenn Sie neu bauen oder Ihre Rollläden austauschen wollen, können Sie gleich eine Hochschiebesicherung mit einbauen lassen. Unter Umständen lässt sich ein solcher Einbruchschutz auch nachrüsten.

Bedenken Sie allerdings, dass die meisten Einbrüche tagsüber stattfinden, also zu einer Zeit, in der die Rollläden ohnehin nicht geschlossen sind. Ein Ersatz für einbruchsichere Fenster sind die Rollos deshalb keinesfalls.

4. Fenstersensoren zum Erkennen eines Einbruchsversuchs

Wenn Sie eine Alarmanlage haben, sind Glasbruch- oder Magnetkontaktsensoren sinnvoll. Diese geben eine Meldung an Ihr Alarmsystem, wenn ein Fenster eingeschlagen oder unbefugt geöffnet wird.

4.1. Wann sind Glasbruchsensoren sinnvoll?

Die meisten Glasbruchmelder nehmen die typischen akustischen Frequenzen wahr, die beim Zerbrechen von Glas entstehen. Sie lösen dann den Alarm aus.

Glasbruchsensoren machen in erster Linie Sinn bei einfachverglasten Fenstern, denn Einbrecher werden kaum eine Doppelverglasung einschlagen oder aufschneiden. Das wäre viel zu laut oder zu kompliziert und bringt außerdem ein hohes Verletzungsrisiko für den Einbrecher mit sich. Glasbruchsensoren sind bei modernen Fenstern also verzichtbar.

Die meisten Einbrecher zerstören ohnehin nicht das Fensterglas, sondern hebeln die Fensterflügel auf. Um das zu erkennen, können Sie mit speziellen Sensoren das Öffnen des Fensters überwachen.

4.2. So überwachen Sie mit Magnetkontaktsensoren das Öffnen von Fenstern

Sie haben im Video gesehen, wie schnell Profis und damit leider auch potenzielle Einbrecher Fenster und Glastüren öffnen können. Sichere Fenster sind deshalb eine extrem wichtige Komponente für Ihre Wohnung oder Ihr Haus.

Wenn Sie Ihre Fenster zusätzlich mit Magnetkontaktsensoren ausstatten, wird ein mögliches Öffnen der Fenster an Ihre Alarmzentrale gemeldet. Dieser zusätzliche Schutz ist sinnvoll, denn selbst gut gesicherte Fenster können geöffnet werden. Ihre Alarmanlage gibt in diesem Fall die Sicherheit, dass Hilfe kommt oder der ausgelöste Alarm den Einbrecher endgültig vertreibt.

Magnetkontaktsensoren sind kleine magnetische Schalter, die innen am Fenster angebracht werden, meist unten am Rand. Eine Hälfte befindet sich am Fenster, die andere am Rahmen. Solange die beiden sich gegenüberstehen, wird kein Alarm ausgelöst. Wird das Fenster aber bei aktivierter Alarmanlage geöffnet und stehen sich die beiden Teile nicht mehr gegenüber, geht der Alarm los.

Tipp: Sie können mit Magnetkontaktsensoren sogar gekippte überwachen, sodass der Alarm erst ausgelöst wird, wenn das Fenster komplett geöffnet wird. Ein gekipptes Fenster würde den Alarm also nicht direkt auslösen. Im Sommer zum Beispiel ist so nachts Ihr gekipptes Fenster immer noch gegen unberechtigtes Öffnen alarmgesichert.

Zum Thema Fenstersensoren haben wir wieder ein kurzes Video für Sie:

4.3. Fazit:

Wie so oft entscheidet das Gesamtkonzept darüber, wie gut Ihr Haus, Ihre Wohnung oder Ihre Firma geschützt ist. Eine sinnvolle Fenstersicherung sollte aber im Konzept vorhanden sein.

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